Die Amtszeit des Bürgermeisters Karl Brocke

1948-1956

 

Seine Zeitgenossen waren:

Schullehrer Curt Kornadt aus Stargard in Pommern vom 1. Dezember 1956 bis zum 30.  September 1958

Schullehrer Karl Außerehl (2.  Lehrerstelle) wurde am 30. September 1949 nach Fronhausen versetzt

Schullehrer Ludwig Stark aus Momberg (2.  Lehrerstelle) vom 1. Oktober 1949 bis zum 16.  November 1954

Dekan Adolf Hermann Hoffmann vom 15.  Oktober 1933 bis zum 3 1. Januar 1969

 

Karl Brocke (19.4.1908-3.12.1973) wurde am 17.Juni 1948 als Nachfolger von Heinrich Geißler zum neuen Bürgermeister gewählt.  Die Aufsichtsbehörde versagte aber zunächst die Ernennung, weil Karl Brocke im Kriege als Sonderführer in der Landwirtschaftsverwaltung im Osten eingesetzt gewesen war.  Das Amt überprüfte seine damalige Tätigkeit, und da man zu keinem negativen Ergebnis kam, wurde er am 22.  Oktober 1948 durch den Kreisinspektor Braun als Bürgermeister vereidigt. -   In der Zwischenzeit von Juni bis Oktober 1948 hatte ihn der 1.Beigeordnete Ludwig Bingel vertreten.

 

 Am 23.August 1948 beschloß die Gemeindevertretung einstimmig, das Gesuch des Konrad Hemer um Oberprüfung seines Sühnebescheides beim Minister zu befürworten.

 

Am 4. Juni 1952 wurde Bürgermeister Brocke durch die Gemeindevertretung einstimmig wiedergewählt.  Karl Brocke machte sich als Bürgermeister um zwei Bauvorhaben verdient: Beim Bau der Kanalisation und dem Bau einer zentralen Wasserversorgungsanlage.

 

Ehe wir darauf eingehen, wollen wir berichten, daß im Oktober 1952 beträchtliche Manöverschäden an der Lahnbrücke entstanden waren.  Die Reparaturarbeiten zogen sich bis April 1953 hin, die Kosten beliefen sich auf 16.557,10 DM.

 

Am 2. November 1953 beschloß die Gemeindevertretung die Kanalisierung der Ortsdurchfahrt (Bundesstraße 3), die dann auch im nächsten Jahr ausgeführt wurde, verbunden mit dem Bau von Bürgersteigen entlang der Bundesstraße.  Die Bürgersteige sollten vor allem der Sicherheit der Kinder auf dem Schulwege dienen.  Der Kostenanschlag sah 43.000 DM vor.  Zur Finanzierung wurden folgende Beihilfen beansprucht: aus dem Landesausgleichsstock 20.000 DM, von der Straßenbauverwaltung 8.000 DM, vom Kreisausschuß 3.300 DM, Aufkommen der Gemeinde 9.500 DM. Hinzu kam der Betrag von 1983,- DM aus der Schulbaurücklage, weil der Zeitpunkt des Schulbaues noch nicht fest lag. (61)

 

Am 3.Juni 1954 beschloß die Gemeindevertretung eine Satzung über den Anschluß der Grundstücke an die öffentliche Abwasseranlage und am 3. November 1954 den Bau einer Wasserleitung mit Anschluß der Gemeinde an die Fernwasserleitung sowie den zusätzlichen Wegeausbau im Zuge der Kanalisation.

 

Am 25. Februar 1955 wurde dann der Vertrag mit dem Wasserverband Mittelhessische Wasserwerke über die Abnahme von Wasser geschlossen.  Der Abgabepreis betrug 39 Pfennig pro cbm Wasser als Grundpreis und 6 Pfennig pro cbm als Arbeitspreis.

Die Kosten des Hausanschlusses von 200 bis 250 DM pro Grundstück waren vom Anschlußnehmer zu tragen.

 

Am 8. September 1955 wurde mit dem Wasserverband der Vertrag über den Bau der Ortswasserleitung geschlossen, und am 1. März 1956 erfolgte die Festsetzung der Gebühren für die Benutzung der Ortskanalisation, nämlich 5,00 DM pro Person und Jahr

 

Die Gebührenordnung vom 24. April 1956 für örtliche Wasserversorgung sah 8 DM pro Einwohner und Jahr vor.

Im Jahre 1956 war es dann soweit. Sichertshausen verfügte über ein zentrales Trinkwasserversorgungsnetz.

 

Am 22. November 1956 wurden Heinrich Dörr zum neuen Bürgermeister und Karl Brocke zum 1. Beigeordneten gewählt. Karl Brocke schied am 31. Oktober 1968 als 1. Beigeordneter aus.    (74)

 

Die Schülerzahlen der Schule als kurze Übersicht:

1948:   95 Schulkinder

1950:   86 Schulkinder

1954:   54 Schulkinder

 

Bilder:

Heuernte im Jahr 1949